Ferienspaß für Bau- und Holztechniklehrer

Was macht man als Bau- und Holztechniklehrer in der unterrichtsfreien Zeit? Man fährt mit dem Rad nach Nordkirchen, wo mitten im idyllischen Münsterland das Vereinsheim des SC Capelle entsteht – als europaweit erstes öffentliches Gebäude im 3D-Betondruckverfahren.

Ein Haus ausdrucken? Geht das? Ein handelsüblicher 3D-Portaldrucker wird auf eine Länge von 25 Metern, eine Breite von 15 Metern und eine Höhe von 10 Metern vergrößert. Ein großer westfälischer Zementhersteller entwickelt einen Beton, der direkt nach der Aufbringung in Schichten stehen bleibt, voll recyclingfähig ist und zudem noch 50 Prozent weniger CO2 in der Herstellung verursacht. Und schon wird das Projekt im Zusammenspiel von ambitionierter Kommunalpolitik, Sportverein, Architekt, TU Köln und einer kräftigen Förderung des Bauministeriums in Düsseldorf direkt am ehemaligen Ascheplatz des Dorffußballvereins umgesetzt.

Wir, Henning Busch, Jörg Schwemmer und Rüdiger Stuible, Kollegen des Fritz-Henßler-Berufskollegs waren dabei, als Landesbauministerin Ina Scharrenbach eigenhändig eine Zeitkapsel in eine Wand einbetonierte. Was uns die Möglichkeit gab, das faszinierende neue Bauverfahren aus nächster Nähe zu erleben. Auch für den Beruf des Betonbauers ergeben sich hier ganz neue Perspektiven im Umgang mit Padsteuerung und Feinjustierung des frisch gedruckten Materials.

Ob es sich hier um das Bauen der Zukunft handelt? Wir waren uns da nicht sicher. Es bleibt spannend.

Text: R. Stuible
Fotos: H. Busch, R. Stuible