Wie wir auf diese Idee gekommen sind? Eigentlich genau so, wie ein Erasmus+-Programm laufen sollte. 2022 haben wir während unseres Erasmuskurses in Dublin Ana Lopez kennen gelernt, die wir zum Fritz-Henßler-Berufskolleg eingeladen haben. Ana hat natürlich ihrerseits eine Einladung nach Madrid an ihre Schule ausgesprochen.
Aus persönlichen Gründen konnte uns Ana dann doch nicht besuchen, hat aber ihre Kollegin Mercedes Martinez Gonzales mit einigen Schülerinnen vorgeschlagen, die dann auch im Mai 2023 für einige Tage im Fritz-Henßler-Berufskolleg waren.
…und jetzt waren wir dran! Flug von Düsseldorf nach Madrid und schon am nächsten Tag waren wir in der Escuela Oficial de Idiomas Carabanchel. Die EOI ist eine staatliche Sprachschule, in der man auf freiwilliger Basis gegen eine geringe Gebühr verschiedene Sprachen lernen kann. Carabanchel ist der Stadtteil, in dem die Schule liegt – ein bisschen vergleichbar mit der Dortmunder Nordstadt. Wir fühlten uns sofort zu Hause.
Zum Start wurden wir von der Schulleiterin begrüßt, die uns im Rahmen einer kleinen Führung mit anschließender Präsentation das Konzept der EOI näher gebracht hat. Unterricht wird hier sowohl morgens als auch am Nachmittag angeboten. Dementsprechend gibt es Kolleginnen und Kollegen für die Früh- oder Spätschicht. Unterrichtet werden die Sprachen Italienisch, Französisch, Englisch, Deutsch, Spanisch als Fremdsprache und neuerdings auch Arabisch. (Nettes Detail: Die Lehrerzimmer sind nach Sprachen geordnet. Wenn man überhaupt nichts mehr versteht, ist man einfach im falschen Raum!) Die einzelnen Blöcke sind mit 120 Minuten länger als in Deutschland.
Die spanischen Kolleginnen und Kollegen waren alle sehr nett, extrem engagiert und haben eindeutig viel Freude in ihrem Job. Ana und Mercedes wiederzutreffen war einfach schön. Und natürlich wurden wir auch sofort in den laufenden Unterricht eingebunden. Wir durften mehrfach den FHBK-Imagefilm zeigen und Dortmund, das Ruhrgebiet und uns selbst vorstellen. Außerdem haben wir versucht, ein bisschen spanisch zu lernen, haben in Anas Englischunterricht einen Sirtaki getanzt, standen Rede und Antwort zum dualen System (und zu Bier, Borussia und deutschen Gewohnheiten) und hatten viele Gespräche mit Schülerinnen und Schülern über ihre Motivation, freiwillig eine Fremdsprache zu erlernen. Trotz der langen Arbeitszeit – wir waren meist bis 20:30 Uhr in der EOI – hatten wir sehr viel Spaß.
Und dann ist da natürlich noch Madrid! Leider hat das Wetter nicht so richtig mitgespielt und richtig viel Zeit hatten wir auch nicht, aber einige Highlights haben wir mitgenommen:
- Das coole Viertel Latina, in dem auch unser Hotel lag. Einfach super zum Rumlaufen und kleine Geschäfte gucken.
- Plaza Mayor, Plaza Puerta del Sol, Plaza Santa Ana – alle drei bilden einen Ring im Centro von Madrid. Tolle Häuser, erstaunlich viele Shops mit Süßigkeiten, unüberschaubare Einkaufsmöglichkeiten, Touristen. Besonders im Dunkeln wunderschön und nicht mehr so voll.
- Der Palacio Real, Sitz des Königs, mit umliegenden Gärten. U.a. der Rosengarten im Retiro-Park mit der weltweit schönsten Rosensammlung.
- Tapas! So viele tolle, leckere und unbekannte kleine Gerichte hatten wir nicht erwartet. Madrid hat die klassische Tapas-Kultur hinter sich gelassen und zeigt sich originell, experimentierfreudig, abgefahren und köstlich!
Die Museen Prado und Reina Sofia hätten wir natürlich auch noch gerne gesehen, aber die Zeit reichte einfach nicht mehr. Eigentlich ein guter Grund, Madrid nochmal zu besuchen…
Danke, dass ihr diesen Bericht gelesen habt.
Wenn ihr Lust auf Madrid bekommen habt oder auch mal eine andere Schule besuchen möchtet, wendet euch einfach an unser Team Erasmus+ und schreibt eure eigene Story!
Text und Fotos: F. Galas; S. Tetard
