Projektbericht 2019

Unsere Teilnahme an Erasmus+

In 2019 haben die Chemielaboranten/Chemielaborantinnen des Fritz-Henßler-Berufskollegs in Dortmund zum dritten Mal am Erasmus+ Programm teilgenommen und für drei Wochen die Stadt Zaragoza in Spanien besucht. Zusammen mit dem betreuenden Lehrer, Herrn Brauckmann-Schmolke, fand ein Besuch der dortigen Partnerschule »Centro publico integrado de formacion profesional – Corona de Aragon« statt. Der dortige Schulleiter, Herr Valdivia, ermöglichte zusammen mit einigen Kollegen und Kolleginnen interessante Einblicke in den dortigen Schulalltag und organisierte auch die Praktikumsplätze für die deutschen Teilnehmer/-innen.

So konnten die beiden Chemielaborantinnen und der Chemielaborant während ihres dreiwöchigen Aufenthaltes interessante und intensive Erfahrungen im »Instituto carbo quimica« machen. Insbesondere chemisch-technische Umweltanwendungen waren das Thema der Arbeit dort. Neben der Arbeit kamen natürlich auch kulturelle Aspekte nicht zu kurz. Zaragoza hat viele kulturelle Sehenswürdigkeiten und ein sehr gutes Angebot an typisch spanischem Essen und Ambiente. Nicht zuletzt haben sich viele nette Kontakte mit sehr hilfsbereiten Menschen ergeben. Seinen Abschluss fand das Projekt durch die Überreichung der Europässe und eines Fotobildbandes über den Austausch.

Zwischen April und Juni 2019 befanden sich drei Auszubildende der spanischen Partnerschule in unserer Region. Durch die Vermittlung von Herrn Brauckmann-Schmolke erklärten sich die Firma Taros und das Materialprüfungsamt in Dortmund sowie die Deutschen Edelstahlwerke in Witten bereit die spanischen Auszubildenden für ein ein- bzw. dreimonatiges Praktikum aufzunehmen.

Aufgrund der positiven Erfahrungen soll die Zusammenarbeit mit der berufsbildenden Bildungseinrichtung in Zaragoza in Zukunft fortgeführt und vertieft werden. Nachdem der Austausch bisher formal über das Leopold-Hoesch-Berufskolleg in Dortmund abgewickelt worden ist, wird 2019 zum ersten Mal ein eigenes Programm mit sechs Chemielaboranten/Chemielaborantinnen stattfinden. Das Fritz-Henßler-Berufskolleg ist damit ab diesem Jahr offizieller Teilnehmer am Erasmus+ Programm.

Am Fritz-Henßler-Berufskolleg wird Mobilität in verschiedenen Bildungsgängen ermöglicht. Teilnehmen werden weiterhin die Bildungsgänge des dualen Systems der Chemielaboranten/Chemielaborantinnen, sowie der Gerüstbauer/-innen und der Bildungsgang der dreijährigen Berufsfachschule der Bautechnischen Assistenten/Bautechnischen Assistentinnen. In allen Jahrgangsstufen ist die praktische Erfahrung essentiell für einen erfolgreichen Abschluss und den Beginn eines Studiums. Für einige Lernende handelt es sich um Pflichtpraktika, die zur Erlangung des Ausbildungsziels notwendig sind.

Das Bildungspersonal aus dem Bereich des Gerüstbaus pflegt seit einigen Jahren Kontakt zum norwegischen Ausbildungszentrum für Gerüstbau. Dies sicherte bereits einen Start für eine zukünftige Zusammenarbeit. Im ersten Schritt entsandte das norwegische Ausbildungszentrum zwei Auszubildende in das Ausbildungszentrum der Handwerkskammer Dortmund, welches auch in Zukunft als Partner aktiv sein wird.

Das Fritz-Henßler-Berufskolleg wird ab 2019 eine Partnerschaft mit der norwegischen Organisation, der Kommunalverwaltung sowie der Handwerkskammer Dortmund anstreben. Bisher galt das Fritz-Henßler-Berufskolleg in Kooperation mit der Handwerkskammer als Gastgeber. Nun sollen mit Hilfe der Teilnahme an Erasmus+ die Möglichkeit geschaffen werden, auch erstmalig Auszubildende aus Deutschland nach Norwegen zu entsenden.

Des Weiteren besteht eine Kooperation mit der Fachhochschule in Kärnten (in Zusammenarbeit mit regionalen Kammern und der Bauindustrie) sowie einem Architekturbüro in Italien. Diese Projekte mit dem Ziel einer dauerhaften Kooperation ist vom Bildungsgang der Bautechnischen Assistenten/Bautechnischen Assistentinnen initiiert worden und wird derzeit umgesetzt.

Die Teilnahme an Erasmus+ und die damit verbundenen geplanten Aktivitäten leisten einen äußerst signifikanten Beitrag für den interkulturellen Austausch über die innereuropäischen Grenzen hinweg. Das Öffnen, das Überdenken, die Ergänzung und die Modernisierung eigener Konzepte, Pläne und Inhalte in allen berufspädagogischen Bereichen und Bildungsgängen der Einrichtung wirken sich unmittelbar und positiv auf die Schulentwicklung und auf das gesamte Schulprofil des Fritz-Henßler-Berufskollegs aus. Der Ausbau der europaweiten Ausrichtung des Fritz-Henßler-Berufskollegs soll letztendlich allen Akteuren der beruflichen Bildung die Möglichkeit bieten, unterschiedliche Strukturen und Kulturen in den Bildungsbereichen kennenzulernen und europaweite Chancen beim Übergang ins Berufsleben eröffnen. Die Teilnahme an Erasmus+ wird zur Erreichung der aufgezeigten Ziele maßgeblich beitragen können. Getreu dem Leitspruch: »Miteinander, voneinander und übereinander lernen«.

Text: S. Tetard
Fotos: U. Brauckmann-Schmolke