Das Gautschen ist eine rund 400 Jahre alte Tradition. Der Brauch sieht vor, dass die Kornuten – so nennt man die Auszubildenden, deren Lehrjahre zwar zu Ende sind, die aber noch nicht zu Gesellen gemacht wurden – in ein großes Wasserfass getaucht werden, um sie von den schlechten Gewohnheiten der Lehrzeit zu reinigen. Im Mittelalter blieb es, je nachdem wie viel Makulatur die Auszubildenden produziert hatten, oft nicht nur beim Wasserfass. Manchmal mussten auch Kopfhaare, Bärte, Fingernägel oder Teile von Ohren dran glauben.
Davor blieben die frisch gebackenen Absolventen verschont. Vor der feierlichen Taufe wurden sie neu frisiert, »gewaschen« und von Unnötigem befreit. Premiere hatte dabei das frisch restaurierte Wasserfass, welches in der Holzwerkstatt des Fritz-Henßler-Berufskollegs liebevoll aufgearbeitet wurde. Dank des großartigen Einsatzes aller Beteiligten ist die diesjährige Gautschfeier wieder ein unvergessliches Ereignis geworden.
Wir wünschen allen Absolventen an dieser Stelle nochmal alles Gute und viel Erfolg für ihren weiteren Lebensweg.
Text: C. Rodriguez Diaz, S. Wenner
Fotos: A. Biskupic