Durch die Fluten und quer durch den Wald

Gleich zu Beginn des Schuljahres erlebten die Schüler der Klasse 11HBT, Berufsfachschule für Bau- und Holztechnik, 3 Tage zur Einführung in den Bildungsgang.

Am ersten Tag stand eine Floßfahrt auf der Ruhr an. Bei dieser Veranstaltung stehen sich Bauphase und Floßfahrt gleichberechtigt gegenüber. Nicht nur Teambuilding ist hier der Fokus sondern auch das Erlebnis, das Floß gemeinschaftlich gebaut zu haben und bei der anschliessenden Fahrt zu genießen. Die Bauphase dauerte ca. 1 bis 1,5 Stunden, anschließend ging es dann gemeinsam aufs Wasser. Nach etwa 2,5 Stunden Floßfahrt erreichten die Schüler dann den Zielpunkt in Bochum Dahlhausen.

Andreas Weber, der als Förster von Wald und Holz NRW im Forstbetriebsbezirk Dortmund arbeitet, führte die Klasse quer durch den Schwerter Stadtwald. Er vermittelte die Botschaft, dass Forstwirtschaft auch im urbanen Ballungsraum eine wichtige Rolle spielt.  In seiner beratenden Funktion der Privat- und Kommunalwaldbesitzerinnen und -besitzer setzt er sich zudem aktiv für klimastabile Wälder ein. Ein Beispiel dafür ist die Douglasie, die in seinem Forstbetriebsbezirk angepflanzt wird. Diese Baumart besitzt die Eigenschaft, resistent gegenüber langanhaltenden Trockenperioden zu sein. Wobei auch die Jungpflanzen bei der aktuell extrem starken Trockenheit an ihre Grenzen kommen.

Oliver Balke ist Förster in fünfter Generation, doch ist er ein Exot: kein eigenes Revier, geschossen wird nicht.  Balke ist nämlich „Zechenförster“, wie er es formuliert, und zuständig für den Industriewald auf Zeche Zollverein und führte die Klasse am dritten Tag durch die Industriebrachen auf dem Zechengelände. Die Waldentwicklung auf dem Welterbe zu beobachten, gehört zu Balkes wesentlichen Aufgaben und zu den spannendsten, denn: „Wo es in der zweiten Waldgeneration hin geht, weiß keiner.“ Birken – und dann? Die Klasse erlebte, welche Pflanzen sich auf Industriebrachen als erste ansiedeln. Bei Bäumen ist es eben die Sandbirke, aber ob danach der hierzulande typische Laubmischwald entsteht, ist äußerst ungewiss.


Text und Fotos: H. Busch