Motivationsschub in Wilhelmshaven

In diesem Februar startete die Nietiedt Gerüstbau GmbH ein Projekt, um ihre Auszubildenden im Gerüstbauhandwerk besonders zu fördern.

Dazu wurden die Auszubildenden aus den verschiedenen Niederlassungen der Firma eingeladen – allesamt auch Schüler der Gerüstbauabteilung des Fritz-Henßler-Berufskollegs in Dortmund-Mengede – am Hauptstandort in Wilhelmshaven an einer Projektwoche teilzunehmen. Nacheinander fanden zwei solcher Projektwochen statt, zunächst eine für die Auszubildenden des zweiten Ausbildungsjahres, danach eine für die Auszubildenden des dritten Ausbildungsjahres.

Die Projektwochen umfassten praktische und theoretische Übungen, Unterweisungen und Motivationseinheiten, Betriebsführungen und Baustellenbesuche zu besonderen Gerüsten. Und in der Hafenstadt gibt es viele besondere Gerüste zu bauen: Dort sind zum Beispiel große Schiffe einzurüsten, historische Hafenbrücken einzuhausen und Hängegerüste unter Hafenbauwerken zu errichten, die im Wechsel von Ebbe und Flut zeitweise unter Wasser stehen.

Im Vorfeld war die Firma in Person von Christian Schlundt mit der Idee der Projektwochen auf die Gerüstbauabteilung des Fritz-Henßler-Berufskollegs zugegangen, um Details über unsere pädagogische Arbeit zu erfahren und Empfehlungen zu bekommen, wie ein Gerüstbaubetrieb eine effektive Förderung gestalten kann.

Auch die Lehrer hatten eine Menge Fragen über die betriebliche Ausbildung und die Praxis des modernen Gerüstbaus. So entwickelten sich interessante Gespräche, bei denen schnell klar wurde, dass viel voneinander gelernt werden kann.

Die Kollegen Heiko Enders und Stefan Kluck wurden nach Wilhelmshaven eingeladen, die Firma während der laufenden Projektwoche des dritten Ausbildungsjahrs zu besuchen. Sie waren dort für drei Tage und bekamen einen umfassenden Einblick in die Arbeitsprozesse. Dadurch war es möglich, gezielt in Ausbildungsfragen zu beraten, aber ebenso, unglaublich viel zu lernen. In den Gesprächen mit der Geschäftsleitung, mit Bauleitern, dem Statiker und vielen weiteren Mitarbeiter/-innen blieb keine Frage unbeantwortet. Der Unterricht wird davon profitieren.

Die Ausbilder vor Ort, Ahmet Tavan und Christian Geihe, waren übrigens gut bekannt – sie sind ehemalige Schüler des Fritz-Henßler-Berufskollegs. Mittlerweile arbeiten sie erfolgreich als Bauleiter und sind für die aktuellen Schüler tolle Vorbilder.

Es war schön zu sehen, wie gut die Projektwoche bei den Schülern ankam. Derart im Mittelpunkt zu stehen, führte sofort zu einem merklichen Motivationsschub. Sie lernten viel dazu, lernten auch ihren Arbeitgeber ein gutes Stück besser kennen und haben nun vor den anstehenden Gesellenprüfungen den Schwung voll durchzustarten.

Auch die Firma Nietiedt war mit den Erfahrungen dieses ersten Durchlaufs sehr zufrieden und möchte das Projekt in den kommenden Jahren weiterentwickeln.


Text und Fotos: S. Kluck