In insgesamt drei Tagen erwartete die Schüler/-innen ein buntes und vor allem informatives Programm, das den angehenden Destillateuren/Destillateurinnen die Vielfalt der Spirituosen-Branche noch einmal näherbrachte. So kurz vor Abschluss ihrer Ausbildung erfuhren sie, wie mögliche zukünftige Einsatzgebiete in ihrem Beruf aussehen könnten. Andere wiederum, die bereits eine Zusage ihres Ausbildungsbetriebs für die Übernahme nach der Ausbildung hatten, konnten ihren Horizont erweitern und andere Betriebe kennenlernen.
Die Hinfahrt nach Hamburg begann mit einem Abstecher nach Bad Bevensen, zur Rum Albrecht GmbH, einem hochmodernen Betrieb, der Spirituosen, Destillate, alkoholische Grundstoffe sowie Weine und Likörweine produziert und lagert. Die interessante Betriebsführung fand ihren Abschluss in einer Rum-Verkostung, die die sensorischen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler auf die Probe stellte und schulte. Dabei wurden unterschiedlichste Rumproben auf ihre Unterschiede bezüglich Geruch, Geschmack und Alkoholgehalt getestet und auf ihre Besonderheiten in ihrer Herstellung untersucht. Der Tag endete mit einem gemütlichen Abend im Hamburger Schanzenviertel, in dem die Auszubildenden in »Erikas Eck« mit bürgerlicher, traditioneller Küche verwöhnt wurden.
An Tag Zwei wurde die Firma Borco-Marken-Import besucht, die insbesondere mit ihrem großen und internationalen Spirituosen-Portfolio und ihren automatisierten Abfüllanlagen – insgesamt drei Anlagen mit maximal 28.500 Flaschen pro Stunde – für Eindruck bei den Auszubildenden sorgte. Das Nachmittagsprogramm führte in die Welt der Gewürze, zur Firma Husarich, die Gewürze für die Lebensmittel- und Spirituosenindustrie vertreibt. Ein Gang durch das riesige Gewürzlager erfüllte die Schülerinnen und Schüler mit einem Duft aus Pfeffer, Majoran und Vanille. Im Anschluss durften noch einige Gewürze probiert werden um ein Gefühl für die feinen Aromen zu bekommen. Der Abend klang mit einem Spaziergang durch die Speicherstadt aus, bei dem der Besuch der Elbphilharmonie und ihrer beeindruckenden Aussichtsplattform nicht fehlen durfte. »Luigi« zauberte am Dienstagabend im Portugiesenviertel für die durch die vielen Eindrücke sehr hungrigen Bäuche, ausgefallene Pizzen. Am letzten Tag ging es zum Hamburger Hafen, wo der Weg ins Alte Land mit einer typischen Fährfahrt begann. In dichtem Nebel war die »Elphie« nur zu erahnen und den Schülerinnen und Schülern wurde bewusst, woher die bekannte deutsche Anisspirituose »Küstennebel« ihren Namen hat.
Im Alten Land wurde die Gruppe von Herrn Weßel von der kleinen Edelbrennerei und Spirituosenmanufaktur Nordik empfangen, der zu einem Gin-Workshop eingeladen hatte. Hierbei durften die Schülerinnen und Schüler ihren eigenen Gin mit den unterschiedlichsten Aromen, neben dem obligatorischen Wacholder zum Beispiel mit Zitronenschalen- und Apfeldestillat, herstellen und mit nach Hause nehmen. Das war ein gelungener Abschluss der dreitägigen Studienfahrt.
Vielen Dank an alle Betriebe, die uns so herzlich empfangen und uns tolle Einblicke in ihre Arbeit gegeben haben!
Text und Fotos: S. Holtmann
