Traditioneller Prüfstand

In diesem Jahr überprüften die angehenden Vermessungstechniker/-innen des 2. Lehrjahres die Höhe des Dortmunder Weihnachtsbaums. Pünktlich zur Eröffnung des Dortmunder Weihnachtsmarktes machten sich die 28 Schüler/-innen auf zum Hansaplatz, um die genaue Höhe des höchsten Weihnachtsbaums der Welt zu ermitteln.

Bei kaltem, aber trockenem Wetter bestimmten sie in 6 Gruppen die Höhe der Baumspitze und die Höhe des Geländes unter dem Baum. Der Dortmunder Weihnachtsbaum ist laut seiner Homepage der größte der Welt. Er besteht aus einem Gerüst, das auf einer ca. 400m² großen Fläche errichtet wird und dann mit 1.700 speziell hierfür gepflanzten Rotfichten zu einem Baum dekoriert wird (siehe: Weihnachtsstadt Dortmund). Auf der Spitze steht ein großer Engel, dessen Heiligenschein die höchste Stelle des Baumes ist.

Die Höhe der Oberkante des Heiligenscheins lässt sich auch mit moderner Technik nicht direkt messen. Deshalb kamen hier indirekte Messverfahren zum Einsatz: Turmhöhenbestimmung mit horizontalem oder vertikalem Hilfsdreieck. Bei diesen Verfahren macht man sich zunutze, dass man in einem Dreieck alle Seiten berechnen kann, wenn man zwei Winkel und eine Strecke kennt. Winkel und Strecken bestimmt der Vermessungstechniker mit einem Tachymeter. Winkel zur Baumspitze kann man messen, Strecken nicht. Die Hilfsdreiecke entstanden durch die Baumspitze und zwei Standpunkte, die etwas außerhalb des Weihnachtsmarkts lagen. Gemessen wurden dann die Strecken zwischen den Standpunkten und die Winkel zwischen Baumspitze und Standpunkten, sowie die Winkel zwischen Zenit und Baumspitze. Um die Geländehöhe unter dem Baum zu ermitteln, mussten die Schüler/-innen innerhalb des Stahlgerüstes messen und den Punkt genau unterhalb des Engels finden. An dieser Stelle geht unser Dank an die Gerüstbaufirma Weise, die uns freundlicherweise nicht nur in das Innere des Weihnachtsbaums gelassen, sondern uns dafür auch mit Helmen ausgestattet hat, sodass die Messung sicher durchgeführt werden konnte.

Die Messung dauerte insgesamt etwa zwei Stunden. Sie wurde noch vor Ort ausgewertet. Die Gruppen kamen allesamt zu genauen Ergebnissen. Die Baumhöhe beträgt danach in diesem Jahr 45,29m. Sie konnte der Presse sofort mitgeteilt werden.

Text: A. Kant
Fotos: P. Wiegers; A. Kant